Product Description
Geräuschlos schließt Jana die Wohnungstür auf und schiebt sich in den dunklen Flur. Sie hält kurz inne, stellt ihre Tasche ab und wartet, bis ihre Augen sich an die spärliche Beleuchtung gewöhnt haben.
Wie erwartet, scheint nur das fahle bläuliche Licht des laufenden Fernsehers durch die offene Wohnzimmertür in den dunklen Flur. Jana schleicht hinüber, späht in den vom flackernden Licht lebendig erscheinenden Raum und lächelt unwillkürlich. Frauke liegt schlafend auf dem Sofa. Jana genießt es, ihre Liebste ungestört betrachten zu können. Frauke hat die flauschige Decke ans Fußende getreten. Ihr Mund ist leicht geöffnet, und ihr runder Bauch hebt und senkt sich langsam. Ihr einer Arm hängt herunter, die Fernbedienung in der halboffenen Hand. Das T-Shirt ist leicht hochgerutscht und gibt den Blick auf die zarte, weiche Haut an ihrem Bauch frei. Wie gern wäre Jana schon früher dagewesen, um mit Frauke darauf anzustoßen, nicht mehr jede Woche für fünf Tage aus ihrem gemeinsamen Zuhause verschwinden zu müssen.
Jana seufzt unwillkürlich. Wirklich schade, dass Frauke so tief und fest schläft. Aber die Abnahme durch die GeldgeberInnen und den Bürgermeister hatte ewig gedauert. Der Denkmalschützer und der Dorfhistoriker hatten sich ein Wortgefecht nach dem anderen geliefert, um zu zeigen, wer nun mehr von Kirchenarchitektur verstand. […]
Jana wischt die Gedanken an die letzten unangenehmen Stunden weg und widmet sich ganz dem Anblick ihrer schlafenden Freundin – und das fühlt sich einfach nur gut an. Endlich war sie dort angekommen, wo sie sein wollte …