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Es hat geläutet. Auf dem Weg zur Tür lässt Lauren den Blick über die zwei Bilder schweifen, die im Eingangsbereich hängen. Es sind die beiden abstrakten Gemälde, die Estelle erwähnt hat, Werke, die sie vor sechs oder sieben Jahren gemalt hat und die ihre Aufmerksamkeit einen Moment fesseln, weil sie gut sind. Wieder läutet es. Lange diesmal, beharrlich, und sie eilt weiter und reißt die Tür auf. Estelle und Melissa sind da.
»Geduld ist eine große Tugend, wissen Sie«, sagt sie zu Melissa.
»So heißt es, wenn man sicher ist, dass das, worauf man wartet, auch wirklich kommt.«
»Ich war auf dem Weg.« Lauren tritt beiseite und bittet sie herein.
»Das konnte ich nicht wissen. Es ist ein großes Haus. Hätte ja sein können, dass Sie die Klingel nicht gehört haben. Wir hätten hier ewig stehen können.«
Lauren reibt sich die Stirn.
»Bereite ich Ihnen Kopfschmerzen?« Melissa lächelt.
»Ja. Und versuchen Sie nicht, Ihre Schuld mit einem lausigen Aspirin zu begleichen. Ich erwarte mindestens eine Schultermassage.«
»Wenn es das ist, was Sie möchten.«
Estelle verfolgt den Schlagabtausch zwischen ihrer Tochter und Lauren mit einigem Befremden. Melissas unverblümte Antwort hat Lauren die Röte ins Gesicht getrieben. Sie wendet sich um und eilt vor ihren Gästen her, führt sie ins Wohnzimmer, und sofort fällt Estelles Blick auf Katjas Porträt. Sie tritt näher.
»Sie ist atemberaubend. Das Bild ist atemberaubend.«