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Dreiundzwanzig Jahre später …
Bleib ruhig, bleib cool, bleib gelassen. Das Letzte, was Laura Izmani wollte, war, dass die Frau auf der anderen Seite des großen Mahagoni-Schreibtischs ihre Aufregung mitbekam.
Ihr Gegenüber überflog ihre Unterlagen noch einmal. »In Ihrem Lebenslauf finde ich es nicht – ich meine, dass Sie schon einmal als Privatköchin gearbeitet haben.«
»Faktisch habe ich das auch nicht.« Sie bemühte sich, ihre Stimme fest klingen zu lassen und normal zu sprechen, aber ihre potentielle Arbeitgeberin wählte just den Moment, um erneut Blickkontakt aufzunehmen.
Laura war nicht der Typ, der angesichts von schönen Augen errötete und anfing zu stammeln, aber dies waren keine gewöhnlichen Augen. Diese Augen hatten Laura in den zehn Jahren, in denen sie in Manhattan gearbeitet hatte, von Dutzenden Theaterplakaten angeblickt, und seit sie dem Big Apple vor mehr als einem Jahrzehnt den Rücken gekehrt hatte, von zahlreichen Internetseiten. In dem natürlichen Licht, das durch die zarten Gardinen des Arbeitszimmers hereinfiel, sah sie, dass die dichten dunklen Wimpern echt waren und dass das ständig wechselnde Farbspiel der Augen von himmelblau bis hin zu grau nicht getönten Kontaktlinsen geschuldet war. Diese großen, ausdrucksstarken Augen konnten Gefühle vermitteln und sie mit einem Wimpernschlag wieder ausschalten. Diese Augen hatten sich in den letzten dreiundzwanzig Jahren nicht verändert.
Jetzt blinzelte Helen Baynor, und ohne Blickkontakt überlief Laura absurderweise ein kühler Schauder. Atemlos wartete sie auf den nächsten Blick. Liebe Güte! Bring deine Antwort zu Ende, du Idiotin!
»›Endlich kein Coming-out-Roman und keine coole Szene-Geschichte‹, wird so manche Leserin seufzen, sich auf die Couch oder an den Kamin kuscheln, die Decke fest um sich ziehen, einen heißen Tee schlürfen und sich selbstvergessen in die Geschichte vertiefen. Nur Zeit sollte sie dabei mitbringen – denn schnell zieht das Buch in den Bann und lässt nicht wieder los. Ein wunderbarer Roman für kalte, dunkle Tage oder lange Lesenächte.« Der Aviva-Tipp von Ahima Beerlage auf aviva-berlin.de