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»Woran denkst du?« fragte Michelle. »Ich dachte gerade, wie schön es ist, jetzt hier am See zu sein.« Nina lächelte sie an.
»Gut«, antwortete Michelle, und ihr Ton klang beiläufig. »Ich muss gestehen, es war in gewisser Weise eine Verlegenheitslösung, dich zu diesem Picknick einzuladen. Ich wollte dir eigentlich etwas Schönes kaufen, aber ich hatte keine wirklich tolle Idee.«
Nina war irritiert. Eine Verlegenheitslösung? Was hatte denn das zu bedeuten? Sie dachte an die lange Autofahrt, auf der Michelle neben ihr gesungen hatte. Sie betrachtete die Köstlichkeiten, die vor ihr auf der Decke ausgebreitet waren. Sie erinnerte sich daran, wie Michelle sie auf die Wange geküsst hatte. Eine Verlegenheitslösung? Nina verstand gar nichts mehr. Sie wollte nicht, dass dieser gemeinsame Ausflug bedeutungslos war.
»Alles okay?« Michelle musterte sie fragend.
War ihr Blick nicht aufmerksam? Lag nicht sogar eine Spur von Zärtlichkeit darin? Oder war Nina zuviel allein gewesen, um Michelles Reaktion richtig deuten zu können?
»Jaja«, antwortete sie nervös. Verflogen war das Gefühl von Nähe, das sie eben noch empfunden hatte.
»Ich hätte dir gerne ein Geschenk gemacht.« Michelles Stimme klang nun wieder sanft.
Nina spürte ihren Worten nach, und eine plötzliche Entschlossenheit erfasste sie. Sie rückte näher an Michelle heran, so nah, dass sie einander beinahe berührten. Dann sah sie ihr in die Augen. »Mach mir ein Geschenk«, flüsterte sie, und dann küsste sie Michelle …