Daniela Schenk

Mein Herz ist wie das Meer

 5,00

Mein Herz ist wie das Meer – und das ist der Grund, warum Amelie nie wieder eine Beziehung eingehen will. Amelie ist bipolar, das heißt, sie schwankt zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. In ihren manischen Hochphasen malt sie wie besessen und schafft großartige Kunst. In ihren depressiven Phasen geht nichts mehr. Und schon gar keine Liebe. Amelies fester Vorsatz, sich von der Liebe fernzuhalten, gerät ins Wanken, als sie auf einer Zugfahrt der zauberhaften Zazou begegnet … Ein langer Weg steht den beiden bevor, und erst ein großes Unglück bringt eine Kehrtwende.
Mein Herz ist wie das Meer zeigt, wie sich mit einer bipolaren Störung leben und lieben lässt – ein Buch, das die komplizierte Krankheit nicht beschönigt, aber Hoffnung macht. Und uns manches Mal befreiend lachen lässt.

Ein tolles Fazit ihrer Lektüre mit 9/10 Sternen zieht die Buchhändlerin Manuela Hofstätter -> www.lesefieber.ch.

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Roman 368 Seiten, broschiert,  5,00 ISBN: 978-3-95917-019-2 E-BOOK Kategorie: Schlagwörter: , , ,

Product Description

Als ich Zsa Zsa das erste Mal sah, wurde die Welt eine andere. Ich erinnere mich an diese Begegnung, als wäre sie eine Szene aus einem Film: Die Geräusche wurden ausgeblendet, ein Orchester begann mit schmalzigen Geigen, Harfen und einem Chor, der in höchsten Tönen sang; Scheinwerfer wurden auf Zsa Zsa gerichtet, das restliche Licht ging aus; die Zeit nahm die Lupe heraus, es gab nur noch die Schöne und mich, getroffen vom süßen Cupido. Wie hatte es mich erwischt! Und das durfte nicht sein. Ich scheuchte Cupido weg, als hätte das etwas ändern können: Der Pfeil steckte ja schon im Herzen.
Ich hatte an diesem Tag einen Termin mit meinem Bruder – es gab Geschäftliches zu besprechen. Zsa Zsa saß ein Abteil weiter, versunken betrachtete sie die dämmrige Landschaft. Sie strahlte anmutige Gelassenheit aus. Und was für ein Gesicht: als hätte der Ferne Osten ihr beim Vorbeigehen Kusshändchen zugeworfen. Sie sah nicht europäisch aus, sie sah nicht asiatisch aus, sie sah aus wie beides zusammen und doch keines davon, und das war wunderschön.
Weißt du, hätte ich mich in meiner Bestform befunden, wäre ich zu ihr gegangen und hätte auf Teufel komm raus mit ihr geflirtet. Glücklicherweise jedoch befand ich mich in einem wohltemperierten Zustand. Ich blieb sitzen, beobachtete, wie sie bei der Ankunft im Hauptbahnhof die Kopfhörer absetzte und in eine Schachtel legte; wie sie die Zeitung glattstrich und bei ihrem Rucksack sorgsam alle Reißverschlüsse zuzog.
Ich habe in meinen Beziehungen verdammt viel Schaden angerichtet, so dass ich mir geschworen habe, nie mehr eine einzugehen. Du findest das übertrieben? Du kennst mich eben nicht: Ich bin oft zu viel des Guten und dann wieder des Guten viel zu wenig und mache die Liebe kaputt. Seit Jahren erlaube ich mir deshalb nur Affären. Diesem Credo würde ich treu bleiben. Und doch nahm ich am nächsten Tag um die gleiche Zeit wieder den Zug, in der Hoffnung, der geheimnisvollen Frau erneut zu begegnen …