Product Description
Um zwei Uhr ging die Musik aus, und ruhiges, fahlgelbes Licht ersetzte die hektischen Stroboskopeffekte. Die grellen Neonlampen über der Bar wurden ausgeschaltet, und die Leute, die mit ihrer überschüssigen Energie außer Abfeiern nichts anzufangen wussten, verwandelten sich in müde Reisende – alle, Personal eingeschlossen, wollten nur noch ins Bett.
Lisa zählte ihr Trinkgeld und teilte es mit Ani und der Frau, die die Tische abräumte. Ani rechnete die Kasse ab, steckte ihren Verdienst ein und verließ die Bar durch den hinteren Lagerraum. In wenigen Stunden würde das Restaurationsteam kommen, die Eisgläser ersetzen, die in der Nacht verbraucht worden waren, und die Wände samt Eisskulpturen für den nächsten Tag erneuern. Ani schenkte den Eisskulpturen kaum Beachtung – mochten sie das Eis noch so langsam gefrieren lassen, es erreichte doch nie die Klarheit des Eises in Fairbanks, wo jedes Jahr ein Eisskulpturen-Festival stattfand. Sie verdrängte den Gedanken. Das führte zu nichts.
»Hallo, Ani.« Lisa tauchte neben ihr auf und legte eine Hand auf Anis nackten Unterarm. »Du gehst echt schnell. Müssen deine langen Beine sein.«
»Es ist spät, und ich will nach Hause.«
Lisa rückte näher: Ihre Wärme war verführerisch nach all den Stunden in der Kälte. »Das Bett ruft.«
Ani tat, als hätte sie die Einladung nicht verstanden; dann versuchte sie es mit einem Stirnrunzeln, aber Lisa sah sie nur weiter mit ihren großen blauen Augen an, und ihre Brüste wölbten sich ganz undezent. Unter dem offenen Schneeanzug trug sie ein geripptes Unterhemd, das nichts der Phantasie überließ …