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Irgend etwas veranlasste sie, einen Blick auf die Leserin zu riskieren, und sie war sicher, eben noch ein verräterisches Neigen des Kopfes zu erhaschen, als hätte die Frau gerade sie beobachtet. Dieser ermutigende Gedanke bewog Flannery, ihren Blick auf die nun nicht mehr rauchende Gestalt zu heften, die einen Schluck schwarzen Kaffee trank. Und noch einen. Sie blätterte die Seite um. Sie schürzte die Lippen. (Diese Lippen!) Sie strich sich eine Haarsträhne hinter ihr zartes Ohr. Sie trank ihren Kaffee. Ihre Augen glitten zur nächsten Seite hinüber. Flannery vergaß ihr Omelette und beobachtete die Frau beim Trinken ihres Kaffees.
Es funktionierte. Die Konzentration der Leserin ließ nach, und schließlich blickte sie auf, mit ironischem Gesicht.
»Schmeckt dir dein Frühstück nicht?«, fragte sie. Flannery zuckte die Schultern, stumm. Idiotisch. »Du scheinst Gefallen an meinem Kaffee zu finden«, fuhr die Leserin fort, »so wie du ihn anguckst. Vielleicht solltest du dir selbst eine Tasse bestellen.«
Das reichte. Flannery errötete von der Brust an aufwärts, eine saftige, heiße pflaumenrote Demütigung. Sie wandte den Blick ab, zahlte und verließ das Yankee Doodle fluchtartig.
Es war keineswegs so gewesen, dass sie den Kaffee gewollt hatte, nein. Das nicht. Sie hatte der Kaffee sein wollen: Sie hatte das schwarze Getränk darum beneidet, jene Lippen kosten zu dürfen.