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Lesben und die Wechseljahre
Ich habe nie eine Veranlassung gesehen, mich vor den Wechseljahren zu fürchten. Wieso denn auch? Sich nicht mehr mit der äußerst lästigen Monatsblutung herumschlagen zu müssen war schließlich eine eher angenehme Vorstellung. Gelegentliche Hitzewallungen nähme ich dafür gerne in Kauf, und Depressionen würden nur die anderen bekommen: Ich war schließlich und hatte überhaupt keine Veranlassung, mich von irgendetwas befreien zu müssen oder mir über Fragen von fehlender Fruchtbarkeit oder mangelnder Attraktivität Gedanken zu machen. Denn Lesben, so war ich damals überzeugt, machen sowieso alles anders – und besser! Diese Überzeugung habe ich lange Jahre gepflegt und immer wieder voller Inbrunst vorgetragen – bis es mich selbst traf und ich nach und nach merkte, dass die Wechseljahre für mich in jeder Hinsicht anders sind als erwartet und ich eine Reihe mühsamer Erkenntnisprozesse zu durchlaufen habe. (Aus: Monika Richrath, »Irrungen und Wirrungen«) Und: Myladies, es ist Erntezeit! Was haben wir, angefangen von der sogenannten »sexuellen Revolution« bis zu den SM- und Transsexuellen-Debatten, nicht alles beackert, gepflügt, gesät, gedüngt und manchmal auch einfach in Ruhe gelassen! Wenn wir unsere Kraft jetzt nicht zu sehr im Beruf, in quälenden Beziehungen, in Krankheiten oder in vielerlei (noch so sinnvollen) Außenaktivitäten ausgeben (müssen), kann nun eine Zeit anbrechen, in der wir die Früchte all unserer körperlichen, emotionalen, geistigen und beziehungsmäßigen Erfahrungen von den vielen Bäumen der Erkenntnis pflücken können, um bewusst und herzhaft hineinzubeißen! Kommen wir also zu den spürbar positiven Wirkungen der Wandlungsprozesse in den Wechseljahren auf der Ebene der sexuellen Beziehungen: Wie können sich sexuelle Beziehungen und Begegnungen mit den Wechseljahren verändern? (Aus: Christa Schulte, »Wechsel zu wild-zarter Lust«)