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Es war schwierig, zu meiner gewohnten Routine zurückzufinden. Katharina, unsere angeschlagene Liebe, die Streitereien verfolgten mich wie ein Schatten, und ich hatte Mühe, mich davon nicht niederdrücken zu lassen. Wenn wir miteinander telefonierten, kamen wir meistens nicht über den Austausch von Belanglosigkeiten hinaus, und es fehlten die Wärme und das Lachen.
Ich spulte mein tägliches Programm ab und hatte plötzlich Angst vor den freien Tagen. Nachdem ich meinen Sohn zum Reiterhof gebracht hatte, besorgte ich Farbe und Auslegeware und fing am nächsten Morgen mit dem Renovieren der Kinderzimmer an. Es war still im Haus. Eine erdrückende Stille. Gegen Mittag klingelte das Telefon. Ich vermutete, dass es meine Schwester wäre. Doch ich täuschte mich.
»Hallo, hier spricht Ricarda.«
Mit einem Schlag kam die Erinnerung an unsere Begegnung auf dem CSD in Berlin zurück. Die Frau mit der Lockenperücke und dem eigentümlichen Lächeln. Der Kuss. Ihre Finger auf meinem Mund. Ich spürte, dass ich rot wurde und war froh, dass sie mich nicht sehen konnte …
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