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Ein Abend im proletarisch-grauen Süden Berlins. Susanne und Andrea reden und lachen über Sex, über Männer, über Liebe. Es ist bereits spät. »Mensch«, sagt Andrea und springt auf, »ich hab da noch ’ne Cassette, die muss ich dir unbedingt vorspielen.« Dann reißt sie alle Fenster weit auf. »Meine Nachbarn sollen schließlich auch was davon haben.« Diese haben sich bereits mehrfach über Andreas abwechslungsreiches Liebesleben beschwert. Anonyme Zettel und direkte Beschimpfungen. Jetzt ertönt aus den Lautsprechern heftiges Atmen. Es wird schneller und immer heftiger und klingt reichlich lüstern. Die beiden Frauen lachen mit einem Blick auf die geöffneten Fenster. Danach fährt keine U-Bahn mehr. Susannes Sohn schläft bei einer Freundin, und Susanne bleibt bei Andrea. Sie liegen im Doppelbett nebeneinander. »Ich kann nicht einschlafen.« »Ich auch nicht.« Sie wälzen sich von einer Seite auf die andere und finden keine Ruhe. Bis Andrea die Hand ausstreckt und beginnt, Susanne zu streicheln. Und diese näher heranrückt, um die Zärtlichkeiten zu erwidern. Bald stöhnt Andrea mindestens so laut und lustvoll wie die Stimme aus dem Lautsprecher. Und auch Susanne hat das Gefühl abzuheben. Hinterher liegen sie sich lachend in den Armen. »Das ist ein Ding. Wo wir doch gar nicht lesbisch sind!«